Foto: Die Riede Moosburgerin bei sommerlichem Sonnenaufgang

So richtig „normal“ ist ja in den letzten Jahren kein Weinjahrgang gewesen – wir Winzer spüren schon länger, dass das Wetter launischer wird. Aber Vitis vinifera, die edle Weinrebe, ist erstaunlich duldsam und mit etwas Hilfe von uns bringt sie trotz des manchmal recht extremen Wetters bei uns im Kremstal Jahr für Jahr erstaunliche Traubenqualitäten hervor.
Heuer ließ z. B. der Frühling lange auf sich warten. Die kühle und trockene Witterung verzögerte den Austrieb um gute zwei Wochen. Dafür waren die Eisheiligen ziemlich zahm. Im Mai kam endlich der erwünschte Niederschlag, und mit einem sehr warmen Juni holte die verspätet gestartete Vegetation kontinuierlich auf. Die Blüte begann um den 20. Juni, was beispielsweise in den 1980er-Jahren völlig normal war, im Vergleich zu den beiden letzten Jahrzehnten aber ziemlich spät ist. Wir rechnen damit, Anfang Oktober mit der Hauptlese beginnen zu können und freuen uns auf einen klassischen Jahrgang 2021 mit Tiefgang, Finesse und Feinheit.